Montag, 18. Februar 2013

Speicheldiagnostik

Kariesrisiko
    Durch den Speicheltest kann das individuelle Kariesrisiko festgestellt werden, noch bevor Zahnschäden entstehen. Der mineralreiche Speichel führt dem Zahnschmelz wieder Mineralien zu, die ihm durch Säureattacken entzogen wurden. Außerdem ist er in der Lage, Speisereste durch die sogenannte Selbstreinigung wegzuspülen. Diese Abwehrmechanismen gegen Karies und Parodontitis funktionieren nur, wenn ausreichend Speichel vorhanden ist.
    Die Speicheldrüsen produzieren täglich 500 ml Flüssigkeit. Ergibt der Test, dass die Speichelflussrate niedriger ist, sollte viel getrunken und der Speichelfluss durch das Kauen von Zahnpflegekaugummis angeregt werden.
Ermittlung der Pufferkapazität des Speichels
    Der Speichel besitzt ein chemisches Puffersystem, das Säuren in der Mundhöhle neutralisiert. Patienten mit einer hohen Pufferkapazität des Speichels sind besser vor Karies geschützt, als solche mit einer niedrigen.
Ermittlung der aktuellen Kariessituation und der Ernährungsgewohnheiten
    Mit dem Streptokokkus-mutans- und Laktobazillen-Test wird anhand eines Teststäbchens ermittelt, wie hoch die Anzahl dieser kariesverursachenden Bakterien im Speichel und dadurch in der Mundhöhle ist. Im Anschluss an eine ph-Wert-Bestimmung werden über einen Zeitraum von 48 Stunden die Bakterienarten Streptococcus mutans und Lactobacillus im Brutschrank angezüchtet. Diese Arten sind Säurebildner und damit klare Karies-Auslöser. Somit besteht immer dann ein hohes Karies-Risiko, wenn Streptococcus mutans und Lactobacillus in großer Zahl vorhanden sind.
    Die Laktobazillenmenge gibt außerdem Aufschluss über das Ernährungsverhalten. Laktobazillen treten gehäuft auf, wenn man sich sehr zuckerhaltig ernährt.
    Der Erfolg eines individuellen Vorbeugungsprogramms lässt sich nach einiger Zeit durch einen erneuten Speicheltest erkennen.

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